
Fünf Monate ist es her seit meinem letzten Eintrag, aber nun habe ich endlich Zeit gefunden für ein kleines Update. Viel hat sich eigentlich nicht geändert, aber trotzdem geht es stetig etwas bergauf, im wahrsten Sinne des Wortes. Zwei Mal habe ich es diese Saison (trotz des miesen Winters) auf die Ski geschafft. Das erste Mal war ich unsicher, wie es in der Höhe gehen würde, denn früher war mein Limit so zwischen 1600 und 1800 Metern über Meer. Gleich die erste Gondel führte mich dieses Jahr auf 2020 Meter und ich spürte die Höhe glücklicherweise nicht. Mein aktuelles Limit erfuhr ich erst beim zweiten Skitag. Wir bewegten uns den ganzen Tag zwischen 2000 und 2450 Meter und dies ging erstaunlich gut. Die letzte Abfahrt wollten wir dann aber von 2700m starten und dies stellte sich als schlechte Idee heraus. Bereits auf dem Lift spürte ich wie die Atmung flach wurde und der Puls hoch schnellte. Meine Beine wurden schwach und der Kopf drehte sich. Meine Sauerstoffsättigung bewegte sich wohl so zwischen 75 und 85% und der kurze Marsch von der Bergstation zur Piste stellte sich als ziemliche Herausforderung heraus. Glücklicherweise erholte sich mein Zustand mit jedem Meter den wir abwärts fuhren. Das Fazit ist aber dennoch äusserst positiv, denn vor zwei Jahren hätte ich dies kaum geschafft. Einen ganzen Tag auf der Piste (40km Skifahren) und dies auf über 2000m, das wäre früher nicht denkbar gewesen. Ich erinnere mich an einen Ausflug im Jahre 2003, damals war ich eigentlich noch ziemlich fit. Trotzdem war ich nach drei Abfahrten völlig erschöpft und musste den Rest des Tages aussetzen. Interessanterweise war meine Lungenfunktion damals noch deutlich besser und ich kann mir nicht genau erklären, warum es jetzt mit zahlenmässig schlechtern Werten trotzdem deutlich besser geht. Möglicherweise war früher zwar das Lungenvolumen grösser, aber die Qualität dieses Gewebes schlechter; heute dafür habe ich weniger Volumen, aber kann dieses effizienter Nutzen. Schlussendlich ist es aber zweitrangig WIESO es so ist, sondern es zählt nur DASS es so ist.
Und wie steht es um den medizinischen Zustand? Ich hatte Ende Dezember eine weitere Kontrolle im Spital und die Nachrichten waren wieder durchaus erfreulich. Die Blutwerte sind alle gut, der Blutzucker hat sich bei 6.7 eingependelt, FEV1 hat sich wieder leicht gesteigert. Ich habe ein weiteres Antibiotika (Zithromax) abgesetzt und bin nach wie vor Prednison frei. Insgesamt musste ich in den letzten fünf Monaten zirka 5 Mal therapieren, das heisst Atemtherapie machen, denn mehr Schleim ist schlicht nicht vorhanden. 21 Monate nehmen ich schon Kalydeco und war in dieser Zeit nicht einen einzigen Tag krank und musste keine IV Therapie machen. Und dies nachdem ich vorher 8 Jahre lang jedes Jahr mindestens 1 - 2 Mal am Schlauch hing.
Manchmal vergisst man leider zu schnell, wie dankbar man für diesen Zustand sein muss... aber ich versuche mich so oft als möglich daran zu erinnern und mein Leben bewusst zu geniessen!
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Mike Koch (Mittwoch, 17 Februar 2016 14:27)
ein richtiger Schnee-Hasi :-) , da haben sich die 5 Monate Warten doch gelohnt, so viel Erfreuliches zu lesen.