Essen und doch nicht zunehmen?

Im Verdauungstrakt ist hauptsächlich die Bauchspeicheldrüse betroffen. Fetthaltige Moleküle werden nur mangelhaft aufgespaltet und im Körper aufgenommen, daher müssen die fehlenden Enzyme in tablettenform zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Trotzdem wirken viele CF Patienten unterernährt und haben Mühe das Gewicht zu halten, geschweige denn zuzunehmen. Was für viele eine Traumvorstellung ist, essen so viel man kann und trotzdem nicht dick zu werden, ist für Betroffene eine echte Herausforderung. Vielfach müssen ernährungsergänzende Mittel genommen werden, wie zum Beispiel hochkalorische Drinks.
Neben den fehlenden Enzymen spielt auch Insulin eine wichtige Rolle. Insulin wird ebenfalls in der Bauchspeicheldrüse produziert und ist notwendig um den Zucker abzubauen. Wird zu wenig Insulin produziert ist zu viel Zucker im Blut, was zu Ablagerungen in den Arterien führen kann. Viele CF Patienten sind daher Diabetiker und müssen sich zusätzlich Insulin spritzen. Hier findet sich nun ein grundlegender Konflikt, denn während die "normalen" Diabetiker ihre Ernährung auf Diät umstellen müssen, kann dies ein CF Patient nicht. Er braucht die wichtigen Kohlehydrate um seinen Energiehaushalt aufrecht zu erhalten. Bleibt also nichts übrig als den Blutzucker zu messen, die Kohlenhydrate im Essen zu zählen und entsprechend mehr oder weniger Insulin zu spritzen.
Ein zusätzliches Problem mit dem Insulin besteht mit der Einnahme von Kortison/Prednison. Viele CF Patienten müssen Prednison nehmen um die Entzündungen in der Lunge in Grenzen zu halten. Prednison "zerstört" aber das körpereigene Insulin und so kann es sein, dass das eigens produzierte Insulin zwar ausreichen würde um den Zuckerhaushalt zu regulieren, dieses aber durch die notwendige Einnahme von Prednison vernichtet wird. Abgesehen davon hat Prednison schwerwiegende Folgen auf den Knochenbau, was zu einer frühen Osteoporose (zu wenig dichte Knochen) führt.
Es ist der übliche Fluch von Wirkung und Nebenwirkung.