Die Lernkurve

... zeigte auch in der Sekundarschule immer noch nach oben, wenn auch nicht mehr so steil wie in der Primarschule. Dennoch war ich immer noch weit vorne dabei und so war es auch bald schon klar, dass ich ans Gymi (Matura machen) sollte. Die Eintrittsprüfung fiel mir einigermassen leicht, für mehr als ein 4.6 im Schnitt hat es allerdings nicht gereicht. "Vier gewinnt!" hat meine Mutter immer gesagt, alles darüber ist Zugabe.

Das mit dem "Vier gewinnt" gestaltete sich schon bald als grössere Herausforderung. Hier zeigte sich nun besagter Fluch des lockeren Lernens in den jüngeren Jahren, denn eigentlich wusste ich gar nicht was Lernen ist, wie man es macht und wieviel Zeit man dafür einplanen muss. Die eben noch aufwärts zeigende Lernkurve drehte seine Richtung schlagartig und nach den ersten Monaten am Gymnasium stand mir das Wasser bis zum Hals und ich flog um ein Haar von der Schule. Glücklicherweise fand ich den Anschluss in der letzten Sekunde und meine Noten erholten sich wieder.

Gesundheitlich war ich immer noch ganz "normal". Ich konnte am Sport teilnehmen, absolvierte Orientierungs- und 12-Minutenläufe und war dabei immer im Mittelfeld. Doch auch hier sollte später wieder die Retourkutsche kommen, denn wer nicht weiss was tägliche Therapie bedeutet hat mit zunehmendem Alter auch Schwierigkeiten sich daran zu gewöhnen.

Nach den vier Jahren Kantonsschule bestand ich die Maturitätsprüfungen mit einem "brillianten" 4.6 Schnitt :-) Aber auch hier galt wieder vier gewinnt - "Hauptsache bestanden", sagte ich mir und schaute erwartungsvoll in die Zukunft. Denn zuerst einmal wollte ich mir eine Auszeit genehmigen und den Duft der Arbeitswelt schnuppern.